Insbesondere junge Menschen nehmen angesichts unsicherer Rentenerwartungen und steigender Mieten die Kaufimmobilie wieder stärker in den Blick. Die Frage ist nur, wer sich das leisten kann. Die 100-Prozent-Finanzierung, bei der die Bank fast alle Kosten bis auf Posten wie Notar und Grunderwerbssteuer übernimmt, sieht Henning Dieke kaum. Eben diese Steuer, in Nordrhein-Westfalen 6,5 Prozent, ist ihm ein Dorn im Auge. "Das ist ja genau der Sprung zwischen finanzierbar und nicht finanzierbar für die mittleren Einkommensschichten." Dieke wünscht sich zudem mehr Deregulierung von Seiten der Politik, "das wäre dringend notwendig und kostet keinen Cent. Gute Politik kann auch ohne Geld gelingen: Einfach, indem Hürden, die vorher von Politik und Verwaltung aufgebaut wurden, wieder aus dem Weg geräumt werden."
Um Druck aus dem Bonner Wohnungsmarkt zu nehmen, fordert Dieke 10.000 bis 15.000 Wohnungen auf einen Schlag. Das sei aber angesichts der überbordenden Regulierung kaum machbar, als Stichwort nennt er die "Bonner Standards für klimafreundichen Neubau", die im Februar 2025 beschlossen wurden. Insbesondere kritisiert er das damit einhergehende Qualtiätssiegel Nachhaltiges Gebäude, "ein reines Berater-El-Dorado" ohne Mehrwert.
Die gesamte Diskussion ist im 11.06.2025 als Sonderbeilage im Bonner General-Anzeiger erschienen.